Die neue Männlichkeit

Wege zu einem erfüllten Leben

Foto: Privat

von Eduard Waidhofer | fischeer&gann

Um es mal vorweg zu sagen: Dieses Buch ist anders als die meisten Männerbücher, die ich bisher gelesen habe.

Es will kein praktisches Handbuch mit Anregungen sein, wie ein Mann seinem Leben zu mehr männlicher Power und dergleichen verhelfen kann.

Doch der Reihe nach.

Eduard Waidhofer möchte ein neues, zeitgemäßes Bild von Männlichkeit entwerfen, bei dem der Mann in innerer Balance zwischen den Lebenswelten von Beruf, Beziehungen und der Inneren Welt lebt.



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Waidhofer hat in seiner langen Zeit als Therapeut viele Männer gesehen, die sich das Leben selbst schwer machten, indem sie sich ihrem eigenen Schmerz verschlossen haben und ihre Verletzlichkeit nicht zeigen wollten.

Dadurch, dass viele Männer sich selbst nicht kennen und für sich kein authentisches Mannsein entwickelt haben, fehlt ihnen die Lebensfreude und die Lebendigkeit. Sie stagnieren in ihrer Entwicklung und bleiben weit hinter ihrem eigenen Potential zurück und werden nie zu den Männern, die sie hätten sein können.

Sie fühlen sich dann ihren Partnerinnen, die sich weiter entwickelt haben, unterlegen. Als Folge müssen sie sie abwerten, um sich wieder besser zu fühlen und zerstören dadurch die Beziehung.

Andere Männer unterwerfen sich ihrer Frau und passen sich ihren Wünschen an. Wieder andere fangen an zu trinken und Drogen zu nehmen oder werden zu Workaholics.

Nicht zu letzt stellt sich den Männer spätestens in der Midlife-Crisis die Sinnfrage: “Warum bin hier? Was hat die Welt davon, dass es mich gibt?” Diese Frage kann dann nur schwer beantwortet werden, weil sich der Mann mittlerweile schon sehr weit von sich selbst entfernt hat.

Was ist männlich?
Der Autor beantwortet diese Frage zunächt einmal indem er das derzeit in unserer Gesellschaft vorherrschende Männerbild darstellt.

Hier zeigt er bewusst die herrschenden Klischees auf.

Gestützt auf verschiedene Studien stellt er fest, dass die überwiegende Anzahl der Männer, aber auch der Frauen, noch an den alten bzw. traditionellen Rollenbildern festhalten.

Er stellt aber auch fest, dass sich das Eigenschaftsset bei Frauen sehr stark erweitert hat, während es bei Männer überwiegend gleich geblieben ist.

Negative Männerbilder in der Gesellschaft führten zu einer Abwertung des Mannes und des Männlichen, was sich u.a. in der Werbung und in Daily Soaps widerspiegelt.

Im weiteren Verlauf des Buches beleuchtet der Autor, immer gestützt auf fundierte Studien und wissenschaftliche Untersuchungen, die verschiedenen Bereiche des männlichen Lebens.

Er führt den Zusammenhang von Arbeit und Leistungsorientierung auf und erklärt, warum Männer so gerne in ihre Arbeit flüchten.

Männer und ihre Gesundheit
Ein weiterer Lebensbereich, dem der Mann nicht entspannt gegenübersteht, ist das Thema Gesundheit. Hier hätten die Männer gegenüber Frauen noch enormen Nachholbedarf. Es gelte z.B. bei vielen Männern noch als ein Zeichen von Männlichkeit, so spät wie möglich zum Arzt zu gehen.

In diesem Kapitel beleuchtet der Autor alle relevanten Bereiche. Er stellt u.a. das Gesundheitsverhalten von Männern und Frauen gegenüber, bei dem die Männer deutlich schlechter abschneiden.

Aber: Männer sind nicht unbedingt Gesundheits- bzw. Vorsorgemuffel. Hier habe sich das Verhalten der Männer deutlich zum Besseren verändert.

Männergesundheitsberichte haben aufgezeigt, dass großer Handlungsbedarf bezöglich der Förderung der Gesundheit von Männern gegeben ist. Nebem dem Lebenstil bedürfen speziell die Suchtproblematik und die Erkankungen an Depressionen bei Männern besonderer Aufmerksamkeit. Eduard Waidhofer

Weitere Lebensbereiche von Männern
Waidhofer führt in seinem Buch noch weitere Lebensbereiche von Männer aus, wie z.B. “Männer und ihre Beziehungen”. Er schlüsselt dieses sehr komplexe, aber auch sensible Männerthema sehr struktriert und fundiert auf.

Besonders hervorheben möchte ich den Bereich Männerfreundschaften und die Rolle und das Selbstverständnis als Vater. Hier wird sowohl der Mann als Vater als auch das Verhältnis zum eigenen Vater behandelt.

Der Mann als spirituelles Wesen
Besonders gut gefallen hat mir das Kapitel: “Werte, Lebensziele, spirituelle Sinnsuche”.

Viel wichtiger als die aktuelle ökonomische und ökologische Krise ist die Krise des Sinns. Viktor Frankl

Hier werden Fragen aufgeworfen, die über die normalen Herausforderungen des Mannseins hinaus gehen.

Fragen wie z.B.

  • Wie kann ich als Mann erfolgreich sein, dies aber nicht auf Kosten anderer erreichen?
  • Warum bin ich hier?
  • Wie kann ich mein Mannsein zum Wohle aller leben?
  • Was hat die Welt davon, dass es mich gibt?

Es geht letztlich darum, wie ich als Mann Verantwortung für das Ganze übernehmen kann. Dies ist eine Fragestellung, von der viele Männer noch weit entfernt sind.

Letztlich wird aber ein Mann nur Inneren Frieden finden, wenn er sich diese Fragen zufriedenstellenend beanwortet hat.

Fazit
Der Autor hat es meines Erachtens sehr gut verstanden, die dargebotenen Inhalte von einem Kapitel zum anderen logisch und strukturiert aufzubauen und somit eine gute Lesbarkeit ermöglicht.

Das Buch gibt einen aktuellen Überblick über das Thema Mannsein heute und Männlichkeit leben. Es ist kein Handbuch für Praktiker, sondern wissenschafltlich aufgebaut und die Inhalte sind durch viele Studien und Untersuchung belegt. Abgerundet wird dieser Eindruck durch etliche Fallbeispiele aus der langjährigen Praxis des Autors.

Als Einsteigerbuch in die Männer-Thematik würde ich es nicht unbedingt empfehlen. Das Werk ist eher für Menschen geeignet, die sich auf wissenschaftlicher Basis darüber einen Überblick verschaffen wollen, wo der moderne Mann derzeit steht. Ich kann mir vorstellen, dass es  besonders für Berater, Coaches und Therapeuten interessant ist.


Über den Autor:
Mag. Dr. Eduard Waidhofer ist Psychologe und Psychotherapeut und in eigener Praxis. Er verfügt über eine Ausbildung in Klientenzentrierter Psychotherapie, Systemischer Familientherapie und Traumatherapie. Er leitet viele Jahre die Männerberatungsstelle des Landes Oberösterreich und das Familientherapie-Zentrum, die vor drei Jahrzehnten gegründet hattte.

Er lebt und arbeitet in Linz, Österreich.

Der Autor im Web: Facebookprofil

Über Tom Süssmann 65 Artikel
Tom Süssmann ist Jahrgang 1957 und hat zwei Söhne (geb. 1994 und 1999).

Tom Süssmann versteht sich selbst als Botschafter der Männersache.

Er beschäftigt sich schon seit 2006 mit dem Thema Männer-Arbeit und ist selbst durch viele Höhen und Tiefen des Mannseins gegangen.

Tom heute: "Die Männer-Arbeit hat mein Leben gerettet."

Tom begleitet als Männer-Coach andere Männer auf deren Weg zu einem authentischen Mannsein. Dazu hat er das Konzept "Einfach Mannsein!" entwickelt.

Mit den Basics als Mann gibt Tom Männern ein solides Fundament für ihrSelbstverständnis als Mann:
  • ■ Die Aussöhnung mit dem Vater
  • ■ Die gesunde Ablösung von der Mutter
  • ■ Emotionale Abhängigkeiten vom Weiblichen beenden
  • ■ Warum bist du hier?

Tom hat 2016 das www.MaennerPortal.Net (MPN) gegründet. Ein Portal, auf dem die verschiedensten Aspekte des Mannseins beleuchtet werden. Es ist mittlerweile eine beliebte Anlaufstelle für Männer, die sich mit dem Thema auskennen, aber auch für Männer, die erst anfangen. sich darüber zu informieren.

Mittlerweile hat sich das MPN zur Nr. 1 für Männer-Arbeit im deutschsprachigen Raum entwickelt.

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ewebma | Portal für Persönlichkeits-Entwicklung
Ganzheitliches WebDesign

1 Kommentar

  1. Möchte ergänzen, dass in der Soziologie schon seit längerem in der Mehrzahl von “Männlichkeiten” gesprochen wird: weil sich ja Männer oft total unterschiedlich verhalten oder stylen. Sehr kompakt erklärt hat das Peter Jedlicka in seinem Büchlein “Männercoaching”.

    Leonhard

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