5 Glaubenssätze, die das Leben vieler Männer zur Hölle machen

Männercoach Elias Fischer erklärt, wie du sie auflösen kannst.

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In diesem Artikel möchte ich auf die wichtigsten 5 Glaubenssätze eingehen, die das Leben vieler Männer zur Hölle machen. Solange ein Mann diese Gedanken immer wieder denkt und sie glaubt, erschafft er damit ein leidvolles Leben weit unter seinem eigentlichem Potenzial.

Eine Befreiung ist jedoch möglich, wenn wir genauer nach innen schauen, illusionäre Gedanken als solche erkennen und uns davon lösen. Zufriedenheit, Klarheit und das Leben des eigenen Potenzials warten auf diesen Bewusstseinsschritt.

Kurz zur Erklärung, was ein Glaubenssatz ist. Es ist einfach nur ein Gedanke, den wir immer wieder denken. Er bildet die Grundlage, für viele weitere Gedanken und Geschichten, die wir uns im Kopf selbst erzählen.

Entstanden sind diese Gedanken irgendwann im Laufe unseres Lebens, durch Erziehung, Prägung und gewisse Ereignisse. In diesen Momenten hat es sich dann ereignet, das Leben auf eine gewisse Weise zu sehen. Das Problem ist nur: Der Gedanke entstand in der Vergangenheit und wir sehen die Welt heute immer noch durch diesen Gedanken. Folglich leben wir nicht unser echtes Leben, sondern wir leben weiterhin in unserer Vergangenheit.  Und die ist in den meisten Fällen dann nicht rosig, sondern nur traurig und leidvoll.

Lass uns nun die 5 Glaubenssätze untersuchen, die unter Männern am weitesten verbreitet sind. Mit dem bloßen Erkennen beginnt damit die Loslösung von diesen Glaubenssätzen und der erste Schritt zur Freiheit ist gemacht.

Glaubenssatz (1) in der Liebe: „Ich bin nicht liebenswert!“

Dies ist wohl der stärkste Satz, der in so gut wie allen Menschen vorhanden ist. Durch negative Erfahrungen in der Kindheit, in denen wir die Abwesenheit von Liebe schmerzhaft erfahren mussten, ist dieser destruktive Glaubenssatz entstanden.

Die Wahrheit ist natürlich eine andere. Jeder Mensch ist an sich liebenswert und es gibt auch nichts dafür zu tun. Allein weil wir existieren, sind wir es wert, geliebt zu werden. Die Sicht auf sich selbst, dass dies anders sei, ist also nur eine persönliche Sichtweise, von der wir uns verabschieden können.

Es beginnt damit, indem der Mann die Liebe zu sich selbst entfacht. Einerseits durch liebevolle Gedanken, aber auch durch Handlungen, die ein Ausdruck der Liebe zu ihm selbst sind.

Ausgleichender Gedanke: „Ich bin liebenswert.“

Glaubenssatz (2) über sich Selbst: „Ich bin ein Verlierer!“

Wenn man keinen Vater hatte, der einem Mut fürs Leben gemacht hat, sondern nur herumnörgelnde Eltern, entsteht auch ein Verlierer-Glaubenssatz. Man denkt von sich selbst, dass man nichts wirklich schaffen und zu Ende bringen kann. Deshalb beginnt man mit den meisten Dingen nicht einmal oder man endet in der Prokrastination. Wir backen weiter kleine Brötchen und leben weit unter unserem Potenzial.

Ausgleichender Gedanke: „Wenn ich wirklich will, kann ich alles schaffen“ oder abgeschwächt: „Ich kann es schaffen“.

Glaubenssatz (3) im Beruf: „Ich muss Leistung erbringen…“

Ein weit verbreiteter Gedanke in der westlichen Welt. Die Leistungsgesellschaft lässt grüßen. Eltern, die sich selbst als nicht-liebenswert sehen, wollen diese Lücke schließen, indem sie ihre Kinder unbewusst darauf konditionieren, Leistung zu erzielen. So wählen viele Männer später einen Beruf, um es ihren Eltern recht zu machen und nicht sich selbst und sie schuften sich ab für eine Karriere, weil sie sich nach der Anerkennung der Eltern sehen.

Auch unser Schulwesen ist darauf ausgerichtet, gute Leistungen zu belohnen und ausbleibende Leistungen zu bestrafen. Auf diese Weise verankert sich der Glaubenssatz, erst Leistung erbringen zu müssen, um geliebt und anerkannt zu werden.

Verwandter Gedanke: „Ich brauche noch mehr Erfolg.“ Das Streben nach „mehr“ nimmt damit nie ab und der Mann kommt nie zur Ruhe. Gegenteiliger Gedanke: „Ich habe Erfolg nicht verdient“.

Ausgleichender Gedanke: „Ich erschaffe aus Freude und Begeisterung“.

Glaubenssatz (4) in der „Sexualität“: „Ich muss es ihr besorgen…“

Ebenfalls ein Leistungsgedanke, der sich in unsere Sexualität eingeschlichen hat. Auch die Pornoindustrie arbeitet mit diesem Gedanken und vermittelt uns, dass es nur ums möglichst „harte Durchvögeln“ geht. Das ist eine Minimierung der Sexualität auf vielleicht 0,00000001% des Spektrums oder noch weniger.

Sexualität ist in Wahrheit so viel mehr und hat so viele Facetten, die dir aktuell gar nicht bekannt sein können. Nicht nur körperlich, sondern eben vor allem gefühlsmäßig sind unendlich tief-erfüllende Erfahrungen möglich.

Menschen würden von selbst eine gesunde Beziehung zu ihrer Sexualität entwickeln, wenn sie einfach nur in Ruhe gelassen werden. Wenn sie von außen auch nicht gesagt bekommen, wie Sex funktioniert und wie nicht.

Die Fülle deiner Sexualität erscheint also, wenn du dich frei von deinen Urteilen machst und dich deinem inneren Empfinden hingeben kannst. Dein Körper wird dir schon zeigen, ob und wie du dich bewegen sollst. Dies ist dann auch der Weg zu einer erfüllten Sexualität.

Ausgleichender Gedanke: „Ich vertraue auf meinen Körper und lasse mich von meinem Herz führen.“

Glaubenssatz (5) in seiner Entwicklung: „Ich brauch keine Hilfe!“

Kommen wir abschließend zu einem Glaubenssatz, der mir als Männer-Coach immer wieder begegnet: „Ich muss es alleine schaffen“. In Worten höre ich dann immer „Ich probier‘s erst mal alleine“. Nur, dass dieses „erst mal“ sich über viele Jahre erstreckt, bis der Mann von einem Schicksalsschlag betroffen ist, der sehr leidvoll ist.

Erst wenn der Schmerz unaushaltbar kommt Mann auf die Idee, Kontakt aufzunehmen und Hilfe auch in Anspruch zu nehmen. Dieser Glaubenssatz stellt in der Männerwelt ein wirkliches Problem dar, denn 76% der Selbstmorde in Deutschland werden von Männern verübt (Quelle).

Hier kann sich der Mann gerne etwas von den Frauen abkucken, die weitaus offener dafür sind, sich Problemen zu stellen und sie in Kontakt zu bringen. Wir – die Männer-Coaches – wollen hier weitere Brücken bauen, damit die Hürde immer kleiner wird.

Ausgleichender Gedanke: „Ich darf Hilfe in Anspruch nehmen“ getreu dem Motto „Einer für alle, alle für einen.“

Umgang mit destruktiven Glaubenssätzen

Wir können also sehen, dass das Leben eines Mannes ein umso traurigeres Schicksal nimmt, je mehr er seinen Gedanken einen Glauben schenkt. Das heißt, je mehr es seine eigenen Gedanken als „wahr“ ansieht. Da sie nur aus vergangenen Erlebnissen geprägt worden sind, haben sie auf den jetzigen Moment jedoch keinerlei Wahrheitsgehalt. Null.

Das Problem besteht also darin, dass wir unseren eigenen Gedanken glauben, obwohl alle Gedanken, mit denen wir uns identifizieren, ein Resultat der Vergangenheit sind.

Kurz gesagt: Wir sind nicht unsere Gedanken.

Was wir über uns selbst denken, ist austauschbar, ist veränderbar.

Dies geschieht einerseits durch eine Aufarbeitung der Vergangenheit und andererseits durch eine Bewusstseinspraxis. Hier beginnen wir durch Selbstbeobachtung eine Kluft zwischen uns und den Gedanken zu entwickeln.

Wir sind nicht die Gedanken. Wir sind die Instanz, die die Gedanken beobachten kann. Wir sind also das Sehen, dass sich in dem jetzigen Moment des Gedanken bewusst werden kann. Aber wir sind niemals der Inhalt der Gedanken. Dies ist wirklich nur eine Geschichte. Sie existiert nur so lange, wir an sie glauben und sie denken.

Durch das Loslassen der Gedankenaktivität, das heißt wir denken diese Gedanken nicht weiter, kommen wir mit der Wahrheit in Kontakt: Die Stille in uns, die sich der Dinge im Jetzt bewusst sein kann.

Fazit

Nimm deine Gedanken nicht so ernst. Beginne sie zu bewusst zu beobachten.

Wenn negative Gedanken da sind, erinnere dich an die Tatsache, dass sie niemals die Realität abbilden.

Mache dir bewusst, dass der Gedanke jedoch deine Wahrnehmung der Realität beeinflusst.

Löse dich von festen Gedankenmustern. Spiele mit den Inhalten. Forme Gedanken ruhig um und finde eine positive Sicht, dich darin bestärkt, das Leben offener und mutiger zu leben.

Wenn du dich für diesen Weg interessierst und mehr erfahren willst, schau dir gerne das Buch „Erwachter Mann“ an.

Über Elias.Fischer 1 Artikel
Ich heiße Elias Fischer und bin als Männer-Coach tätig. Meine Coachings finden in Berlin oder online statt; meine Workshops meist in der Natur. Ich zeige Männern, wie sie herausfinden, wer sie wirklich sind und was sie wirklich wollen; wie sie es umsetzen und damit ein Leben erschaffen, das sie zu tiefst erfüllt und ihr wahres Potenzial entfaltet.

Es hat einen Grund, warum du hier bist. Für was lebst du? Mit dem Buch „Erwachter Mann“ gebe ich dir einen Leitfaden an die Hand, mit dem du den Weg zu innerer Klarheit jetzt starten kannst. Ich habe darin meine Erkenntnisse aus 10 Jahren Selbstfindung und Selbsterforschung einfließen lassen.

Nutze diese Chance.
Jetzt.
Du hast nicht zu verlieren.

Elias im Web:
www.erwachter-mann.de
www.eliasfischer.de
www.lebeblog.de

3 Kommentare

  1. Guten Morgen Elias
    Oh jee in Sachen Glaubenssätzen unterscheiden wir Frauen uns offenbar nicht wirklich von Männern.

    Die These ” Ich bin nicht liebenswert genug ” höre ich oft in meinen Sitzungen von Frauen in unterschiedlichen Varianten.

    Ich glaube das es wichtig ist Menschen zu unterstützen Selbstwirksamkeit zu erfahren und dadurch Stück für Stück diese inneren Überzeugungen zu verändern.

    Danke Dir für den Denkanstoß
    Karin

    • Gerne und Danke für die Möglichkeit. Ich freu mich auch auf mögliche Leserfragen, die bei diesem Thema auftauchen, also einfach aktiv kommentieren und nicht nur in Gedanken 🙂

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