Warum Haka gut für deine männliche Seite ist

Wecke die Kriegerenergie in dir.

Foto: privat

Te Waka!

Alle, die sich schon mal mit Haka beschäftigt haben, kennen diesen Ausruf. Zumindest von Youtube Videos.

Ich hatte letzten Monat Gelegenheit, Haka live und im wahrsten Sinne am eigenen Leib zu erfahren.

Der Haka (Plural: die Haka) ist ein ritueller Tanz der Māori. Häufig ausschließlich als Kriegstanz interpretiert, bedeutet haka allerdings nichts anderes als „Tanz“ oder „Lied mit Tanz“ und ist daher ein allgemeiner Begriff für alle Arten von Māori-Tänzen. Der Haka wurde einerseits zur Begrüßung und Unterhaltung von Gästen aufgeführt, hierbei von Männern oder von Frauen, oder auch in gemischten Gruppen. Anderseits diente er aber auch zur Einschüchterung von Gegnern vor einer kriegerischen Auseinandersetzung und wurde dann ausschließlich von bewaffneten Männern vorgetragen. https://de.wikipedia.org/wiki/Haka

Erster Kontakt beim BoysToMen Abenteuer-Wochenende
Meine ersten Erfahrungen mit Haka bzw. einem Haka-ähnlichen Ritual habe ich schon 2010 gemacht. Damals war ich als Mitbegründer von BoysToMen Deutschland (BTM), einem Jungen-Mentoring-Projekt, beim ersten BTM-Initiations-Wochenende als Stabsmann dabei.

Dort führten wir morgens um 6 Uhr das sogenannte Uhata auf, um die Jungen auf den Tag einzustimmen.

Hier ein Uhata-Video von der Schweizer BTM Facebookseite:
https://www.facebook.com/681489461926705/videos/905884382820544/

Mir hat es damals so viel Spaß gemacht, dieses kraftvolle Bewegungsritual durchzuführen, dass ich es bei verschiedenen Gelegenheiten im Rahmen der Männer-Arbeit eingesetzt habe.

Haka bei der MANNSEIN Konferenz 2017
Das nächste Zusammentreffen mit Haka hatte ich 2017 bei meiner Teilnahme an der MANNSEIN Konferenz in Berlin.

Dort hatte René Lettnin mit ca. 300 Männern ein großartige Performance hingelegt. Nachdem er uns ca. 20 Minuten instruiert hatte, legten wir los und ließen den Saal erzittern. Es war ein fantastisches Gefühl, die Energie zu spüren, die wir da erzeugten.

Der Sound war ebenso phänomenal und die Halle bebte.

Bei der MANNSEIN 2018 war René natürlich wieder dabei und konnte diesmal seinen Haka mit über 400 Männern aufführen.

Soweit so gut.

Seit September 2018 biete ich eine Body-Meditation für Männer in Mainz an und war dadurch auf der Suche nach neuen Impulsen für diese Workshops.

So kam ich wieder zum Haka.

Und auf Fabian Strumpf.

Mit Fabian hatte ich schon länger immer mal wieder Kontakt über die sozialen Medien, aber er wurde nie vertieft.

Doch jetzt hatte ich auf seiner Website entdeckt, dass er zahlreiche Hakaseminare anbietet. Und nicht nur für Männer, sondern auch für gemischte Gruppen.

Ich hätte gerne an einem reinen Männerseminar teilgenommen, weil ich den Haka in meinem Männer-Coaching-Kontext nutzen wollte. Ich entschied mich aber dafür, mit meiner Frau zusammen an einem Seminar für Frauen und Männer teilzunehmen.

Okay, ich gebe es zu. Ich dachte zuerst, dass ein Haka-Seminar mit Frauen und Männern vielleicht etwas zu weichgepült wäre. Ich hatte mir schon einige Videos auf Youtube mit Männer-Haka angeschaut und konnte mir nicht vorstellen, dass es in einer gemischten Gruppe genaus kraftvoll zugehen würde.

Glücklicherweise konnte ich mich aber ohne Erwartungen und Absichten auf das Seminar einlassen und durfte mich eines Besseren belehren lassen. 🙂

Wir waren ca. 20 Personen mit einem ungefähr ausgeglichenen Geschlechterverhältnis.

Nach den bei solchen Seminaren üblichen Teambildungsmaßnahmen und einer Einführung durch Fabian in die Welt der Maori ging es dann richtig zur Sache.

Wir lernten die Grundbegriffe und die ersten Bewegungen.

Fabian verzichtete dabei glücklicherweise auf zu viel Theorie und übte mit uns die Gesamtbewegung Stück für Stück ein.

Die Kombination von kraftvollen Bewegungen und lautem Schreien verfehlte bei mir nicht ihre Wirkung.

Schon relativ bald spürte ich Kriegerenergie in mir aufsteigen und mein Schreien wurde immer lauter. Nach und nach kamen auch die anderen in Fahrt und die kollektive Power wurde immer spürbarer.

Nach der Mittagspause ging es dann richtig los.

Meine Stimme war schon etwas angeschlagen, aber das tat meiner Freude keinen Abbruch.

Wir konnten die Grundzüge der Choreo unter der Anleitung von Fabian bald relativ sicher performen.

Verschiedene Teilnehmer hatten dann Gelegenheit, sich jeweils einzeln frontal den anderen gegenüber zu stellen und die geballte Gruppenenergie in sich aufzunehmen.

Spannend fand ich auch, dass wir uns in unterschiedlichen Formationen aufstellen konnten. So entstanden immer wieder neue Konstellationen und Wirkungen, obwohl wir immer den gleichen Haka tanzten.

Das Highlight war für mich, als sich Männer und Frauen gegenüberstellten und jeweils für die andere Gruppe den Tanz aufführten. Es war für mich beeindruckend zu sehen, wie die meisten Frauen in ihrer Krieger- bzw. Kali-Energie waren. Teilweise stärker als mancher der Männer.

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Haka – Weg in die Kraft – Interview mit Fabian Strumpf und Workshop-Mitschnitt von Ivo Stagge

Ein Tanz für die männliche Seite im Menschen
Das hat mir mal wieder gezeigt, dass es manchmal nicht sinnvoll, ist in Mann und Frau zu unterteilen, sondern besser in männlich und weiblich. Da jeder Mensch einen weiblichen UND einen männlichen Anteil hat, kann jeder Mensch Dinge tun, die normalerweise einem bestimmten Geschlecht zugeordnet werden.

Der Haka mag auf den ersten Blick sehr aggressiv rüberkommen. Aggressionen sind in unserer Gesellschaft meist verpönt und nicht erwünscht. Sie stehen oft als Synomym für negatives männliches Verhalten bzw. für das Männliche schlechthin.

Oft wird dabei vergessen, dass Aggression und Wut auch positive Attribute aufweisen. Sie können Energielieferant für sportliche Leistungen und allgemein für körperliche Aktivitäten sein.

Aggression und Wut sollen nicht unterdrückt, sondern auf angemessene Art und Weise zum Ausdruck gebracht werden.

Dauerhaft unterdrückte Aggression kann einerseits im Extremfall schlagartig sichtbar werden und führt dann schnell zu gewalttätigen Ausbrüchen gegen andere Menschen oder gegen Gegenstände. Wenn die Wut andererseits dauerhaft  nicht gelebt sondern unterdrückt wird, richtet sie sich gegen den Menschen selbst und drückt sich in Krankheiten wie Magengeschwüre oder gar Krebs aus.

Einer der fundamentalen Aspekte der Männer-Arbeit ist es, den Männern einen gesunden Umgang mit Wut und Aggression zu vermitteln. Dazu dient der Archetyp des Kriegers, von dem es drei Formen gibt, zwei Schattenausprägungen und eine vollendete.

Die oben beschriebenen negativen Auswirkungen von Aggression und Wut sind zweifelsfrei den Schattenausprägungen zuzuordnen.

Ein Vorteil, den ich im Haka sehe, ist, dass er eine wunderbare Möglichkeit darstellt, einen gesunden Kontakt zur eigenen Kriegerenergie herzustellen. Mal so richtig rauslassen und die bürgerlichen Konventionen und Einschränkung hinter sich zu lassen, ist eine sensationelle und befreiende Erfahrung.

Und das gilt sowohl für Frauen als auch für Männer.

Haka macht aus Männern und Frauen friedvolle Krieger, die – und auch das ist wichtig, wenn nötig für sich und die Ihren einstehen. Fabian Strumpf

Fazit
Obwohl der Haka nicht unbedingt eine reine Männersache darstellt, ist er hervorragend für den Einsatz in der Männer-Arbeit geeignet.

Er aktiviert auf positive Weise die Kriegerenergie, baut Stress ab und bietet Gelegenheit, mal richtig rauszulassen.

Ich bleibe dran und werde in vielen meiner Aktivitäten, seien es Männer-Abende, Workshops oder Semiare, Haka-Elemente einbauen.

Über Tom Süssmann 65 Artikel
Tom Süssmann ist Jahrgang 1957 und hat zwei Söhne (geb. 1994 und 1999).

Tom Süssmann versteht sich selbst als Botschafter der Männersache.

Er beschäftigt sich schon seit 2006 mit dem Thema Männer-Arbeit und ist selbst durch viele Höhen und Tiefen des Mannseins gegangen.

Tom heute: "Die Männer-Arbeit hat mein Leben gerettet."

Tom begleitet als Männer-Coach andere Männer auf deren Weg zu einem authentischen Mannsein. Dazu hat er das Konzept "Einfach Mannsein!" entwickelt.

Mit den Basics als Mann gibt Tom Männern ein solides Fundament für ihrSelbstverständnis als Mann:
  • ■ Die Aussöhnung mit dem Vater
  • ■ Die gesunde Ablösung von der Mutter
  • ■ Emotionale Abhängigkeiten vom Weiblichen beenden
  • ■ Warum bist du hier?

Tom hat 2016 das www.MaennerPortal.Net (MPN) gegründet. Ein Portal, auf dem die verschiedensten Aspekte des Mannseins beleuchtet werden. Es ist mittlerweile eine beliebte Anlaufstelle für Männer, die sich mit dem Thema auskennen, aber auch für Männer, die erst anfangen. sich darüber zu informieren.

Mittlerweile hat sich das MPN zur Nr. 1 für Männer-Arbeit im deutschsprachigen Raum entwickelt.

Tom im Web:
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