Wie eine erfüllende Beziehung wirklich gelingt

Der ultimativer Beziehungstipp!

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Der ultimativer Beziehungstipp

Wow, denkst du jetzt wahrscheinlich. Das klingt aber großspurig und übertrieben.

Millionen Beziehungen gehen auseinander oder sind sehr schmerzhaft zu führen und da kommt einer, der den ultimativen Tipp verspricht, wie man eine gute Partnerschaft dauerhaft führen kann.

Zugegeben, das klingt auf den ersten Blick unglaubwürdig. Ich werde dir aber im Laufe dieses Artikels erklären, was ich damit meine und warum dieser Tipp ein Garant für eine erfüllte und dauerhafte Beziehung auf Augenhöhe ist.

Wie läuft es meistens bei einer „normalen“ Beziehung?

Wenn sich zwei Menschen ineinander verlieben, dann sehen sie bei dem anderen meist nur die positiven Eigenschaften. Der andere ist so großartig, dass man glaubt, ohne ihn nicht mehr leben zu können bzw. dass das Leben sinnlos wäre, gäbe es ihn nicht mehr.

Dieser anfängliche Zauber verfliegt aber meist mehr oder weniger schnell und die Partner fangen an, auch die negativen Seiten, die Schatten des Partners wahrzunehmen.

Da die meisten Menschen generell die Eigenschaft aufweisen, den Fokus auf das Negative zu legen, ändert sich das Bild des Partners, der am Anfang so wunderbar erschien, drastisch.

Das ist die Phase der Enttäuschung. Der andere wird nun anders wahrgenommen.

Wie konnte er/sie sich nur so verändern?“ „Er/sie hat sich verstellt und zeigt nun sein/ihr wahres Gesicht.

Das sind Aussagen, die in dieser Phase oft zu hören sind.

In solch einer Beziehung wird der andere, der anfänglich als der Quell der Glückseligkeit empfunden wurde, nun als Ursache für Leid und Schmerz gesehen. Mit anderen Worten, das Verhältnis hat sich komplett gedreht.

Es ist einleuchtend, dass eine solche Beziehung nicht mehr lange gut gehen wird oder sich so verändert, dass die Partner nur noch nebeneinanderher leben.

Was ist da passiert?

In Wirklichkeit hat sich der vorher heißgeliebte Partner nicht verändert, sondern wird nun ganzheitlicher, d.h. mit allen Aspekten, guten wie schlechten, gesehen.

Das hängt damit zusammen, dass viele Menschen noch von der irrigen Annahme ausgehen, eine Beziehung bzw. der Partner sei dazu da, sie glücklich zu machen. Sie stopfen mit der Liebe, der Aufmerksamkeit und Wertschätzung des Partners ihre eigenen Löcher und Defizite.

In Wirklichkeit gibt es nur einen Menschen, der dich glücklich machen kann:

Das bist du selbst!

In der neuen Art von Beziehung erwarten die Partner nicht, dass der andere sie glücklich machen muss, sondern sorgen selbst für ihr Glück und ihr Wohlbefinden.

In der neuen Art von Beziehung sorgen die Beteiligten dafür, dass sie ihre eigenen Themen weitestgehend bearbeitet haben. Sie haben sich die Blockaden und negativen Glaubenssätze aus der Vergangenheit angeschaut und aufgelöst.

Kommen wir nun zu meinem Tipp.

Der ultimative Beziehungstipp lautet:

„Redet mit einander!“

Jetzt wirst du vielleicht denken: Das ist aber trivial, wieso soll das der ultimative Beziehungstipp sein?

Ich glaube aber, das ist die grundlegende Voraussetzung für das Gelingen einer Beziehung.

Was meine ich damit?

Auch bei Menschen, die schon eine gewisse Persönlichkeits-Entwicklung durchgemacht und sich ihren Themen gestellt und sie aufgelöst haben, wird es unweigerlich dazu kommen, dass in einer Beziehung noch Unaufgelöstes vom Partner angetriggert wird.

Das ist deshalb so, weil eine Beziehung ganz andere Herausforderungen beinhaltet, ohne die bestimmte eigene Themen nicht zum Vorschein kommen würden.

Eine Beziehung zu führen bedeutet quasi, das nächste Level, das Level 2 der Persönlichkeits-Entwicklung zu erreichen.

Menschen, die schon einen Großteil ihrer inneren Arbeit gemacht haben, sind sich bewusst, dass eine Beziehung nicht nur eitel Sonnenschein bedeutet, sondern auch dem persönlichen Wachstum dient.

Sie gehen also davon aus, dass es möglicherweise auch zu unangenehmen Gefühlen auf Grund des Verhaltens des Partners kommen kann.

Sie sind sich bewusst, dass das negative Verhalten des Partners etwas mit ihnen selbst zu tun haben kann.

In Beziehungen der alten Art werden die Beteiligten nur ungern den Blick auf sich selbst wenden und sich ihre eigenen Anteile anschauen. Da dies auch immer mit Schmerz verbunden ist, ist es viel einfacher, den Fehler bei dem anderen zu suchen und seine eigenen Unzulänglichkeiten und den eigenen Schmerz auf ihn zu projizieren.

Selbst wenn der verletzte Partner sich bewusst ist, dass der andere bei ihm durch sein Verhalten einen Schmerz ausgelöst hat, wird aber nicht darüber geredet.

Das miteinander reden in Partnerschaften ist ein Muss, – aber was und wieviel? Dieser Artikel schafft Klarheit, wie man das gut hinkriegt:

Die Gründe sind vielfältig

Menschen habe Angst, sich schwach zu zeigen und glauben, der andere könnte diese Schwäche ausnutzen. Ein weiterer Grund ist ein starkes Schamgefühl, will man doch bei dem Partner gut dastehen. „Wird er mich noch lieben und respektieren, wenn ich mich mit meinen Schwächen zeige?

Der verletzte Partner wird dann versuchen, wieder Normalität herzustellen und so tun, als ob nichts gewesen wäre. Die Verletzung wird verdrängt.

Soweit so gut. Dummerweise haben verdrängte Verletzungen die unangenehme Eigenschaft, beim nächsten Mal wieder aus der Versenkung zu kommen. Wenn der Partner wieder etwas antriggert, dann ist im anderen nicht nur der aktuelle Schmerz präsent, sondern er wird mit der alten verdrängten Verletzung vermischt und verstärkt.

Es entsteht also ein wesentlich größerer Schmerzkörper.

Der verletzte Partner wird sein Verhalten dem anderen Partner gegenüber immer mehr verändern und sich innerlich zurückziehen. Diese Veränderung nimmt auch der andere wahr, weiß aber nicht warum das so ist.

Die Folge ist, dass auch er sein Verhalten ändert und sich mehr und mehr zurückziehen wird.

Ein Teufelskreis, der sich immer wieder wiederholt bis das Vertrauen in die Beziehung völlig zerrüttet ist und es zur Trennung kommt.

Das ist dramatisch, denn die Beziehung hätte auch anders verlaufen können, wenn die beiden miteinander geredet hätten.

Wenn ich mich in der Beziehung mit meinem Schmerz zeige und darüber rede, dann hat das folgende positive Auswirkungen:

  • Das Verhalten des verletzten Partners wird transparent. Der Partner versteht nun, warum der andere sich so und so verhalten hat.
  • Der schmerzauslösende Partner kann nun seinerseits erklären, was in ihm vorgegangen ist, was wiederum für Klarheit beim anderen Partner sorgt.
  • Es erzeugt Nähe und Vertrauen bei beiden Partnern. Es gehört viel Mut dazu, sich in einer Partnerschaft mit seinen Schwächen und Ängsten zu zeigen. Der verletzte Partner wird ganzheitlicher und authentischer wahrgenommen.
  • Den Partnern gelingt es leichter, den jeweils anderen so anzunehmen wie er ist.
  • Wichtig:

Bevor du mit deinem Partner redest, solltest du dir das Thema, welches von dem anderen angetriggert wurde, dir zunächst selbst anschauen und damit klar sein.

Sprich mit deinem Partner über deine Wahrnehmung ohne Groll und Schuldzuweisungen. Es geht nicht darum, dem anderen Vorwürfe zu machen, sondern mitzuteilen, was sein Verhalten mit dir gemacht hat.

Damit gibst du deinem Partner die Möglichkeit, auch seinen Anteil anzuschauen und mit dir darüber zu reden.

Das Resultat wird sein, dass ihr beide über den Vorfall im Klaren seid und das Thema damit aufgelöst habt. Sollte es dann zukünftig zu Auseinandersetzungen kommen, wird sich das alte Thema dann nicht mehr mit dem aktuellen vermischen und der Klärungsprozess kann schneller und einfacher stattfinden.

Es ist auch nicht notwendig, über jede Kleinigkeit zu reden, die dich bewegt. Wichtig ist, dass keine Verletzungen verdrängt werden, die sich dann beim nächsten Mal wieder zeigen. Der angetriggerte Schmerz akkumuliert sich sonst und die Auswirkungen sind dann nicht mehr kontrollierbar und führen im schlimmsten Fall zu einer Eskalation.

Dieses Konzept funktioniert nur, wenn beide Beteiligte einen gewissen Entwicklungsgrad aufweisen. Wenn sich nur einer daranhält, führt das auf Dauer zu einem Ungleichgewicht und die positiven Auswirkungen werden nicht eintreten.

Über Tom Süssmann 65 Artikel
Tom Süssmann ist Jahrgang 1957 und hat zwei Söhne (geb. 1994 und 1999).

Tom Süssmann versteht sich selbst als Botschafter der Männersache.

Er beschäftigt sich schon seit 2006 mit dem Thema Männer-Arbeit und ist selbst durch viele Höhen und Tiefen des Mannseins gegangen.

Tom heute: "Die Männer-Arbeit hat mein Leben gerettet."

Tom begleitet als Männer-Coach andere Männer auf deren Weg zu einem authentischen Mannsein. Dazu hat er das Konzept "Einfach Mannsein!" entwickelt.

Mit den Basics als Mann gibt Tom Männern ein solides Fundament für ihrSelbstverständnis als Mann:
  • ■ Die Aussöhnung mit dem Vater
  • ■ Die gesunde Ablösung von der Mutter
  • ■ Emotionale Abhängigkeiten vom Weiblichen beenden
  • ■ Warum bist du hier?

Tom hat 2016 das www.MaennerPortal.Net (MPN) gegründet. Ein Portal, auf dem die verschiedensten Aspekte des Mannseins beleuchtet werden. Es ist mittlerweile eine beliebte Anlaufstelle für Männer, die sich mit dem Thema auskennen, aber auch für Männer, die erst anfangen. sich darüber zu informieren.

Mittlerweile hat sich das MPN zur Nr. 1 für Männer-Arbeit im deutschsprachigen Raum entwickelt.

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ewebma | Portal für Persönlichkeits-Entwicklung
Ganzheitliches WebDesign

2 Kommentare

  1. Hallo Tom, Ich kann so gut nachvollziehen, was du beschreibst.
    Nur bei allem Bewusstsein, Prägungen sitzen so tief. Wir haben sie von Kindesbeinen an verinnerlicht.
    Wir lernen von Kindesbeinen an, uns von unserer besten Seite zu zeigen. Denn wenn du lieb und nett bist, wirst du am meisten geliebt. Wir lernen das in der Schule, wenn du mit „guten Manieren“ ein vorbildlicher Schüler bist und wenn du dir gute Fähigkeiten aneignest, bist du in unserer Gesellschaft mehr wert. Wir lernen, dass wir uns besser verkaufen, wenn wir im Job unsere glänzenden Seiten präsentieren. Und ebenso ist es, wenn wir mit einer potenziellen Liebespartnerin in Kontakt kommen. Ich zeige mich von meiner besten Seite…ich kenne meine Muster mittlerweile recht gut und bin für mich in meinen nahen Beziehungen achtsamer und somit offener geworden. Aber es ist immer wieder eine neue Erfahrung und ein neuer Prozess, der mich, wenn es zu Ende ist, ins fühlen bringt und mir klar wird, was mein Anteil ist, den ich zum Scheitern der Beziehung beigetragen habe. Meine Erkenntnis,..in aufrichtiger Absicht gegenseitiger Offenheit meiner Partnerin den Rucksack auszubreiten, den ich zeitlebens bei mir trage, war dann offensichtlich ein Quantum Trigger zu viel.
    Und letzten Endes lande ich, wie sicher viele, wieder bei mangelnder Selbstliebe. Ich wünsche mir von meiner Partnerin, dass sie die Seiten an mir liebt, die ich an mir selbst ablehne. Lange haben wir gelernt im Außen Liebe zu bekommen, lange dürfen wir lernen, uns unserem Inneren zuzuwenden.

    Herzlichen Gruß
    Peter

    • in aufrichtiger Absicht gegenseitiger Offenheit meiner Partnerin den Rucksack auszubreiten, den ich zeitlebens bei mir trage, war dann offensichtlich ein Quantum Trigger zu viel.
      Und letzten Endes lande ich, wie sicher viele, wieder bei mangelnder Selbstliebe. Ich wünsche mir von meiner Partnerin, dass sie die Seiten an mir liebt, die ich an mir selbst ablehne.

      Lieber Peter, dass ist ja der Knackpunkt, den ich auch im Artikel angesprochen habe. Den Rucksack auszubreiten geht eben nur mit einer Partnerin, die dazu von ihrer Entwicklung her auch bereit ist.

      Dieses Konzept funktioniert nur, wenn beide Beteiligte einen gewissen Entwicklungsgrad aufweisen. Wenn sich nur einer daranhält, führt das auf Dauer zu einem Ungleichgewicht und die positiven Auswirkungen werden nicht eintreten.

      Ein anderer Punkt ist: Wie kannst du erwarten, dass jemand die Seiten liebt, die du an dir ablehnst? Deshalb machen wir ja die Männer-Arbeit, damit wir uns ganzheitlich annehmen können so wie wir sind. Die Schattenarbeit ist dazu ein wesentlicher und wichtiger Aspekt.

      Liebe Grüße Tom

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